Der markante Schwung der Glasfassade des Kaufhauses Peek & Cloppenburg an der Schadowstraße Ecke Berliner Allee ist zum Wahrzeichen der umsatzstärksten Düsseldorfer Einkaufsstraße geworden. In der Nacht und an Winterabenden überstrahlt das innen großzügig erleuchtete gläserne Gebäude die Nachbarschaft und zieht die Besucher magisch an.
Dynamische weiße Linien von Gesimsen und Vordächern sowie gebogene, geschosshohe Glasscheiben vermitteln dem Haus eine ungewöhnliche Eleganz und Leichtigkeit.
Die städtebauliche Einbindung und die Nutzung als offenes, geschoss–übergreifendes Kaufhaus verlangten nach einem kompakten Grundriss mit einem großzügigen Flächenangebot, das durch Einbauten nicht gestört wurde. Eine besondere architektonische Herausforderung war die nah an der Fassade vorbeiführende Hochstraße. Lärm und Geschwindigkeit beeinflussten die Gestaltung der zweiteiligen Fassade. Es gibt eine durch ein fortlaufendes Vordach abgeschirmte Schaufensterfront für die Fußgänger und darüber eine großflächige geschwungene Glasfassade über vier Geschosse, die den vorbeifahrenden Autofahrern auf der Hochstraße Einblicke in das Kaufhaus geben. Drei Materialien: weiße Aluminiumelemente, Glas und Natursteinfassaden aus gebrochenem Travertin bestimmen wie viele andere Bauten Richard Meiers auch dieses Gebäude. Sorgfältige Details gewährleisten ein zeitloseres Design, das dem internationalen Stil des Bauhauses verpflichtet ist.
Der offene Grundriss auf der Basis einer klaren Rasterstruktur gruppiert sich um ein zentrales offenes Atrium. Übersichtlichkeit und gute Orientierung sind das Ergebnis. Raffiniert wurden in jedem zweiten Geschoss die erforderlichen Serviceräume untergebracht, so dass die Verkaufsflächen zweigeschossig und luftig wirken. Trotz der engen Vorschriften der Abstandsflächenverordnung konnte ein markant gegliedertes und in allen Details schlüssiges Gesamtkonzept entwickelt werden. Auch wenn die elegante Düsseldorfer Hochstraße bedauerlicherweise demnächst abgerissen wird, kann sich die gerade aus dieser städtebaulichen Situation entstandene Fassadenkomposition behaupten.
Fotos: Jochen Boskamp
Erstes Geschäftshaus im Jahr 1900 durch den Architekten P.P.Fuchs erbaut. Umbau durch Richard Meier, New York.
Richard Meier & Partners Architects LLP, New York. Richard Meier ist ein amerikanischer Architekt und Pritzker-Preis-Träger. www.richardmeier.com Gebäude in Deutschland: Bürohausensemble Feldmühlenplatz Düsseldorf (2002-04), Arp-Museum Rolandseck Remagen- Bonn (2007), Sammlung Frieder Burda Baden-Baden (2004), Museum für angewandte Kunst Frankfurt-Main (1985)
Größere Kartenansicht Adresse Berliner Allee 1, 40212 Düsseldorf
Woyton, Café im Foyer der Johanneskirche, Innenstadt, Hofgarten